Theatergruppe Issigau Marxgrün

Zeitungsbericht

Ehemänner auf Sparkurs
von Sandra Hüttner

Das Lustspiel "Warum klauen wir nicht die ganze Bank" liefert Stoff für einen tollen Abend.
Die Theatergruppe Issigau-Marxgrün verpasst dem Stück auch noch den regionalen Bezug.

Marxgrün -

Wenn Männer auf Sparkurs sind, ihr ganzes Geld an der Börse verlieren, ihre Frauen davon aber nichts mitbekommen sollen - dann liefert das Stoff für eine tolle Komödie.

Zur Premiere platzte das Marxgrüner Gemeindehaus fast aus allen Nähten:
Die Theatergruppe Issigau-Marxgrün brachte das Lustspiel "Warum klauen wir nicht die ganze Bank" in drei Akten auf die Bühne. Wenn die Akteure der Theatergruppe Issigau-Marxgrün (TIM) auf die Bühne gehen, dann werden die Lachnerven reichlich strapaziert. Und einmal mehr durch den regionalen Touch. Gerade dieser Bezug ließ das Publikum oft herzhaft lachen - schließlich kennt man den Hönls Imbiss, das Schloss Issigau, den Mike in der ersten Publikumsreihe, Elisabeth, die Frau von Bäckermeister Jürgen Brandler, und nicht zuletzt die Raiffeisenbank Berg-Bad Steben.

Der Titel "Warum klauen wir nicht die ganze Bank?" verrät, worum es geht, und die Komödie bürgt für köstliche Rollen und viel Spannung bei dem Raub einer kompletten Bank.

Was sich da auf dem Campingplatz tut, wird zum großen Kriminalfall und endet in einem Gerichtsprozess,
in dem sich die Männer vor dem "Frauen"-Gericht auf der Anklagebank verantworten müssen.
Auch mit dabei, die Quasselstrippe Lydia als Pflichtverteidigerin der Männer, die aber nur "Rache" im Sinn hat.

Auf der Bühne stehen die selbst gebauten Requisiten: Drei Wohnwagen, man hockt draußen auf Gartenmöbeln oder lugt aus den Fenstern der Wohnwägen. Drei befreundete Paare machen Urlaub auf einem Campingplatz.
Die Frauen wollen diese Zeit in vollen Zügen genießen. Doch wie im echten Leben hatten sie die Rechnung ohne ihre Männer gemacht: Die gründen den Club der "Spar-Piraten" und legen all ihr Erspartes in Aktien an. Dies verschweigen sie allerdings ihren besseren Hälften, weil sie diese mit dem erhofften Gewinn überraschen wollen. Aber durch einen Kurs-Crash verlieren sie fast ihr ganzes Geld. Reumütig beichten sie es ihren Frauen. Diese sind logischerweise sehr verärgert und verlassen die Männer mit den Worten:
"Wir kommen erst wieder, wenn das Geld wieder da ist."

Guter Rat ist teuer. Da bringt ein Zeitungsbericht die rettende Idee: "Wegen Umbauarbeiten hat die Raiffeisenbank Berg-Bad Steben Teile ihrer Geschäftsstelle in einen Wohnwagen ausgelagert."
Das passt ja wie die Faust aufs Auge: Die Männer klauen den Wohnwagen, tauschen ihn gegen den ihren aus
und malen ihn "Schweinchenrosa" an.
Natürlich kommt es, wie es kommen muss: Die Frauen kehren früher zurück und entdecken auch noch die ohnmächtige Bankangestellte (Nina Drechsel) auf dem Bett von Zahnarzt Markus alias Wolfgang Ernst. Die gestressten und stark angespannten Ehemänner mit Künstler Waldemar (Wolfgang Gärtner) und Eheberater Dieter (Jürgen Brandler) versuchen die Bankangestellte immer wieder vor ihren Frauen zu verstecken, was gar nicht so einfach ist.
Zu allem Übel schnüffelt auch noch die Quasselstrippe Lydia (Maria Feldmann) herum.

Das alles bot reichlich Stoff, um den Gästen einen unterhaltsamen Abend zu bieten.
Ein herrlicher Klamauk mit allerlei Irrungen und Wirrungen, aber irgendwie doch aus dem Leben gegriffen und deshalb "echtes Feeling". Immer wieder sorgte Wolfgang Gärtner für Lacher, der als Sänger mit seinen Arien "Mimimimi und Mamama" glänzte.
Obwohl das Bühnengeschehen durchaus dem echten Leben entsprach, verlangte es den Laienspielern an Mimik und Gestik einiges ab. Doch die Herausforderung meisterten Ramona Greim, Simone Drechsel-Berger, Sabine Ernst, Maria Feldmann, Nina Drechsel, Jürgen Brandler, Wolfgang Gärtner und Wolfgang Ernst bestens.

Hinter der Bühne sorgte Carola Straube für die passende "Verwandlung", zauberte rot glühende Wangen oder einen schwarzen Zahn.

Wer Lust hat, seine Lachmuskeln in der "sonst tristen Fastenzeit" einmal kräftig zu trainieren, der ist bei der Theatergruppe Issigau-Marxgrün auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

Wie in all den Theaterjahren zuvor, bieten sie wieder eine herrlich verwirrende Komödie, doch in diesem Jahr mal keinen Bauernhof, kein Dorfgetratsch und keine Verkupplungen.

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