1991 - 2011 - 20 Jahre Theatergruppe Issigau - Marxgrün
Bericht aus der Frankenpost vom 26. Februar 2011 von Sandra Hüttner
Das Kribbeln hält an
Die Theatergruppe Issigau-Marxgrün ist seit 20 Jahren auf den Bühnen der Region präsent. Den Spaß am Spiel hat keiner verloren, einige der Akteure von damals sind noch heute dabei.
Issigau/Marxgrün
"TIM" - Theatergruppe Issigau/Marxgrün heißt die lustige Truppe, die heuer ein rundes Jubiläum feiert. Seit dem ersten Stück "Ideen muss man haben" sind 20 Jahre ins Land gegangen. Jürgen Brandler, Sabine Ernst und Ramona Greim (damals noch Betz), die "drei Künstler der ersten Stunde" sind noch dabei und können auf eine lustige, aufregende und unvergessliche Bühnenzeit zurückschauen. Nicht zu vergessen Carola Straube, die als gelernte Maskenbildnerin für das "Verwandeln" zuständig ist.
Angefangen hat alles im Kindergarten "Christophorus" in Issigau. Jürgen Brandler war damals Elternbeiratsvorsitzender und hatte die Idee, ein Kasperltheater mit selbst gemachten Handpuppen aufzuführen. "Es waren zwar alle dafür, aber daraus geworden ist nichts", erzählt der Bäckermeister. Einfach hinnehmen wollte das der Hobbyschauspieler aber nicht. Beim Laternenfest sprach er potenzielle Kandidaten an, und siehe da: Es fanden sich "Freiwillige". Es waren das Ehepaar Sabine und Wolfgang Ernst, Claudia Köppel und Ramona Greim, die gerade erst als Kinderpflegerin in der Einrichtung angefangen hatte.
Mit dem Initiator waren es fünf Personen, damit ließ sich was arrangieren. Treffen folgten und die Auswahl eines Stückes - "Ideen muss man haben", mit einer Spielzeit von 20 Minuten für den Anfang passend. Die Premiere ging beim Gemeindeabend im Advent im evangelischen Gemeindehaus über die Bühne, der Erlös kam dem Kindergarten zugute. Das lustige Stück spielte die Truppe noch oft, es fand Anklang beim Publikum, und der Trupp Laienspieler hatte Blut geleckt.
Premiere glückt
Das nächste Stück war für die Kindergartenkinder bestimmt. "Hänsel und Gretel" stand auf dem Programm, und zwar direkt im Wald. "Der Wandertag führte die Kinder mit Eltern in Richtung Gerlas und dort warteten wir", erzählt Sabine Ernst. "Ich habe damals die Texte geschrieben, weil wir so schnell kein Textbuch bekamen", erinnert sich Ramona Greim, "und die Requisiten borgten wir uns von der Grundschule Naila aus - ein Pfefferkuchenhaus, einen Ofen und einen Käfig". Als Erzählerin agierte Martina Gottesmann, die Hexe spielte Sabine Ernst, die Gretel war Ramona Greim, den Hänsel verkörperte Wolfgang Ernst und die Eltern des Geschwisterpaares mimten Jürgen Brandler und Claudia Köppel. Die drei schwelgen in Erinnerungen, erzählen von traumhaftem Wetter, toller Kulisse und der Einmaligkeit dieser Aufführung, die überwältigend gut ankam und noch lange für Gesprächsstoff sorgte.
Das erste große Stück lief unter dem Namen "Ein Mann für Rosi" und kam als Zweiakter beim Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr Issigau im Saal des seit 2008 geschlossenen Gasthauses "Zur Mühle" auf die Bühne. "Es war ein großer Erfolg, und wir verlangten erstmals Eintritt, den wir wieder einem guten Zweck zur Verfügung stellten", wissen die drei noch.
Inzwischen stand auch Martina Gottesmann mit auf der Bühne, die vorher nur als Erzählerin im Märchen dabei war. "Isidor, der neue Knecht" lief dann beim Theaterabend in der Grundschule. Wie die Aufführungsorte, so änderten sich auch die Orte für die Proben. Mal im Saal des Gasthauses Münch, im alten Unterrichtshaus der Feuerwehr im ehemaligen Rathaus in Marxgrün, im Obergeschoss von der "Kajüte" in Issigau oder im Sportheim des ATSV Thierbach-Marxgrün traf sich die Truppe. Seit drei Jahren jedoch gibt es einen festen Probenraum: die frühere Turnhalle der alten Schule in der Issigauer Schulstraße.
Lampenfieber
Der erste Bühnenauftritt war für alle etwas Einmaliges, und jeder erinnert sich gern daran zurück, weiss noch vom Lampenfieber, dem Kribbeln im Bauch und dem einzigartigen Gefühl, wenn alles reibungslos geklappt hat und das Publikum begeistert Applaus spendierte. Der Höhepunkt, da sind sich alle drei "Oldies" einig, war der erste Auftritt in der Mehrzweckhalle in Issigau vor einem 240-köpfigen Publikum. "Das war einfach unbeschreiblich, die Größe der Halle, die vielen Leute", erzählt Ramona Greim. Sabine Ernst erinnert aber auch an die Auftritte im Saal des Gasthauses "Zur Mühle". "Da waren wir mitten im Publikum, sozusagen hautnah dran, auch das war etwas Besonderes."
Besetzung gewandelt
Im Lauf der Zeit hat sich die Besetzung gewandelt, Martina Gottesmann und Claudia Köppel aus der Anfangszeit sind schon lange nicht mehr mit von der Partie. Auch Karl-Heinz Schmidt und Mirjam Frank sind nicht mehr dabei. Reinhard Zeeh hat sich nie ganz zurückgezogen, aber immer mal Pausen eingelegt, und seit einigen Jahren gehören Michael (Mike) Betz, Michaela Popp und Simone Drechsel-Berger zur Gruppe und seit diesem Jahr ist auch nach einer längeren Pause wieder Wolfgang Ernst von der Partie.
Ein Frischling in der Theatergruppe ist Benjamin Gärtner, der heuer sein Debüt geben wird, und dessen Vater Wolfgang Gärtner zeigt das zweite Mal sein schauspielerisches Können.
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