Theatergruppe Issigau Marxgrün

Vorbericht
 

Issigau -

Nach der Aufführung ist vor der Aufführung.
"Das ist treffend", stimmen die Akteure der Theatergruppe Issigau-Marxgrün (TIM) zu. "Denn sobald die Spielsaison gelaufen ist, planen wir schon wieder die nächste."
Und die steht vor der Tür. Zwischendurch war aber Zeit für Entspannung. Im September sind die Hobbyschauspieler gemeinsam nach Hamburg gereist und haben das Musical "König der Löwen" besucht.
Auch das muss mal sein: Nicht nur gemeinsam arbeiten, sondern sich auch gemeinsam vergnügen.

Dann war jeder schon wieder auf der Suche nach neuen Stücken. "Jeder sucht auf eigene Faust im Internet", erzählt Ramona Greim. "Findet er etwas, dann geht es per Rundmail an alle anderen, und jeder kann mal reinlesen." Allen soll es gefallen, und acht Geschmäcker unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach.
Zehn Drehbücher von drei Verlagen standen jüngst zur Auswahl. "Aber einige fielen gleich weg, da wir einer weniger sind", erklärt Ramona Greim, "denn Reinhard Zeeh spielt nicht mehr mit."

Drei Stücke kamen in die engere Auswahl, darunter auch "Warum klauen wir nicht die ganze Bank".
Dieses Stück schlug vor allem bei den Jungstars Nina Drechsel und Maria Feldmann gleich ein.

 

"Mal keine Liebe mit Küsschen hier, Küsschen da und Bauernhof-Feeling", erklären die beiden bestimmt.
Andere Akteure waren noch nicht gleich überzeugt.

Fünf Jahre hintereinander spielte die Theatergruppe Stücke von Erich Koch mit deftigen Sprüchen und extremem Witz. "Da musste man schon beim Lesen lachen", weiß Sabine Ernst - aber das ist dieses Mal nicht der Fall.
"Viel mehr Schauspielerei, gute Darstellung, Mimik und Gestik sind gefordert", erklärt Maria Feldmann.
Simone Drechsel-Berger konnte sich nach dem ersten Durchlesen des Drehbuches nicht mit dem Stück anfreunden. Vor allem die "Musterbühnenbilder" schreckten sie ab. "Das stimmt allerdings", kommt es aus der Runde.

Aber nach gemeinsamem Schmökern und Recherchen im Internet nach neuen und vor allem pfiffigen Bühnenbildern waren dann alle überzeugt.

Der schöpferischen Pause im Monat Dezember folgten im Januar das Proben.
"Eigentlich sollen dann schon alle ihre Texte können", wirft Ramona Greim ein, "aber na ja."
Zeitgleich begann die Bühnengestaltung. "Das ist eine Herausforderung", bestätigt die Gruppe, weil das gesamte Bild neu gestaltet wird. Das soll pfiffig sein und die Zuschauer überraschen:
"Heuer arbeiten wir erstmals mit Vorhang, so dass niemand das Bühnenbild im Vorfeld sieht und auch nicht den Wechsel während der Pausen."

"Männerlastig" ist das ausgesuchte Stück, verrät Sabine Ernst. "Wir Frauen nehmen uns dieses Mal zurück, die Männer sind die Hauptakteure und müssen es reißen."

Ein ganz anderer Stil kennzeichnet das Stück von einem anderen Verlag und einem anderer Autor.
Wie wird es beim Publikum ankommen? Erwartet es das gewohnte Genre mit Bauernhof, Liebe, Pärchenfindung? Lassen sich die Besucher auf etwas Neues ein? Die Akteure haben ganz leichte Zweifel. "Aber wir wollten einmal etwas anderes spielen als nur Bauernhofidylle und Liebesverführungen", sagen sie und stehen zu der Auswahl.

Statt rustikaler Landhausmöbel sponserte die Hofer Homa Wohnwelt in Person von Heike Kolbinger heuer verschiedene Gartenmöbel, für jede der drei Familien andere.

Ramona Greim erinnert an der größte Stück Arbeit - die Werbung. "Diese übernehmen Firmen komplett. Die binden wir dann wiederum in das Stück mit ein und veröffentlichen sie auf unseren Karten, Flyern und Plakaten." Und noch etwas ist heuer neu. Die letzte Aufführung der Saison geht in der Eventhalle in Dörnthal über die Bühne. "Das wird allein schon wegen der Größe des Saales eine ganz neue Erfahrung für uns", weiß Jürgen Brandler.

Die Geschichte des Stückes ist schnell erzählt:
Die Frauen möchten es sich mal gutgehen lassen und etwas gönnen. Schließlich haben sie Urlaub. Die Männer hingegen haben das Sparen zu ihrem Hobby gemacht und den Verein "Die Spar-Piraten" gegründet. Außerdem haben sie all ihr Erspartes in Aktien angelegt. Dies verschweigen sie allerdings ihren Frauen, die sie mit dem erhofften Gewinn überraschen wollen. Aber durch einen Kurs-Crash verlieren sie fast ihr ganzes Geld. Reumütig beichten sie es ihren Frauen. Diese sind verständlicherweise sehr verärgert und verlassen die Männer mit den klaren Worten: "Wir kommen erst wieder, wenn das Geld wieder da ist."

Guter Rat ist teuer. Da bringt ein Zeitungsbericht die rettende Idee: "Wegen Umbauarbeiten hat die Kreditbank Teile ihrer Geschäftsstelle in einen Wohnwagen ausgelagert." Schließlich klauen die Männer diesen Wohnwagen samt der Bankangestellten, tauschen ihn gegen ihren Wohnwagen aus und malen ihn rosa an.

Natürlich kommt es, wie es kommen muss:

Die Frauen kommen früher zurück und entdecken auch noch die ohnmächtige Bankangestellte. Die Männer wiederum versuchen diese Bankangestellte immer wieder vor ihren Frauen zu verstecken, was gar nicht so einfach ist. Zu allem Übel schnüffelt auch noch die Quasselstrippe Lydia überall herum.

 
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